Kapitel 17. Nicht ganz ernstgemeinte Fragen

17.1. Wie cool ist FreeBSD?
17.2. Wer kratzt in meinen Speicherbänken??
17.3. Wie viele FreeBSD-Hacker braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?
17.4. Was passiert mit den Daten, die nach /dev/null geschrieben werden?

17.1. Wie cool ist FreeBSD?

Q. Hat irgend jemand Temperaturmessungen durchgeführt, während FreeBSD läuft? Ich weiss, dass Linux® cooler läuft, als DOS, habe aber niemals gesehen, dass FreeBSD erwähnt wurde. Es scheint sehr heiß zu laufen.

A. Nein, aber wir haben zahlreiche Geschmackstests mit verblendeten Freiwilligen durchgeführt, denen außerdem zuvor 250 Mikrogramm LSD-25 verabreicht wurden. 35% der Freiwilligen sagte, dass FreeBSD nach Orange schmeckte, Linux hingegen schmecke wie “purple haze” (Anm. d. Übersetzers: Song von Jimmy Hendrix und LSD-Marke). Keine der Gruppen hat besondere Abweichungen der Temperatur erwähnt. Eventuell hätten wir sämtliche Ergebnisse dieser Untersuchung fortwerfen sollen, als wir festgestellt haben, dass zu viele der Freiwilligen den Raum während der Tests verlassen haben und dadurch die Ergebnisse verfälscht haben. Wir glauben, dass die meisten der Freiwilligen nun bei Apple sind und an ihrer neuen “scratch and sniff” Oberfläche arbeiten. Es ist ein lustiges, altes Geschäft, in dem wir uns befinden!

Ernsthaft, FreeBSD und Linux benutzen beide die Instruktion HLT (halt), wenn das System untätig ist, wodurch der Energieverbrauch und dadurch die produzierte Wärme reduziert wird. Falls Sie auch noch APM (Advanced Power Management) konfiguriert haben, kann FreeBSD Ihre CPU auch in einen Low-Power-Modus bringen.

17.2. Wer kratzt in meinen Speicherbänken??

Q. Gibt es irgend etwas “seltsames”, das FreeBSD tut, wenn ich den Kernel kompiliere, das dazu führt, dass der Speicher ein kratzendes Geräusch macht? Bei der Kompilierung (und auch für einen kurzen Moment nach der Erkennung des Floppy-Laufwerks beim Hochfahren), kommt ein seltsames kratzendes Geräusch von etwas das die Speicherbänke zu sein scheinen.

A. Ja! In der BSD-Dokumentation finden Sie häufige Verweise auf “Daemons” und was die meisten Leute nicht wissen, ist, dass diese sich auf echte, nicht-körperlichen Wesen beziehen, die Besitz von Ihrem Computer ergriffen haben. Das kratzende Geräusch, das von Ihrem Speicher kommt, ist in Wirklichkeit hochtöniges Flüstern, das unter den Daemons ausgetauscht wird, während Sie entscheiden, wie Sie die verschiedenen Systemadministrationsaufgaben, am besten erledigen.

Wenn Sie das Geräusch stört, wird ein fdisk /mbr sie vertreiben, aber wundern Sie sich nicht, wenn sie feindlich reagieren und versuchen, Sie aufzuhalten. Wenn Sie während der Ausführung zu irgendeinem Zeitpunkt die teuflische Stimme von Bill Gates aus dem eingebauten Lautsprecher kommen hören, laufen Sie weg und sehen Sie sich auf keinen Fall um! Befreit von dem ausgleichenden Einfluss der BSD Dämonen sind die beiden Dämonen von DOS und Windows® oft dazu in der Lage, die totale Kontrolle über Ihre Maschine für die ewige Verdammung Ihrer Seele zurückzuerlangen. Da Sie jetzt die Wahrheit kennen, würden Sie es vorziehen, sich an die Geräusche zu gewöhnen, wenn Sie die Wahl hätten.

17.3. Wie viele FreeBSD-Hacker braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?

Eintausendeinhundertundneunundsechzig:

Dreiundzwanzig, die sich bei -CURRENT beschweren, dass das Licht aus ist;

Vier, die behaupten, dass es sich um ein Konfigurationsproblem handelt und dass solche Dinge wirklich nach -questions gehören;

Drei, die PRs hierzu einreichen, einer von ihnen wird falsch unter DOC abgelegt und fristet sein Dasein im Dunkeln;

Einen, der eine ungetestete Glühbirne einreicht, wonach buildworld nicht mehr funktioniert, und sie dann fünf Minuten später wieder herausnimmt;

Acht, die die PR-Erzeuger beschimpfen, weil sie zu ihren PRs keine Patche hinzugefügt haben;

Fünf, die sich darüber beschweren, dass buildworld nicht mehr funktioniert;

Einunddreißig, die antworten, dass es bei ihnen funktioniert und dass sie cvsup wohl zu einigem ungünstigen Zeitpunkt durchgeführt haben;

Einen, der einen Patch für eine neue Glühbirne an -hackers schickt;

Einen, der sich beschwert, dass es vor drei Jahren Patches hierfür hatte, aber als er sie nach -CURRENT schickte, sind sie einfach ignoriert worden und er hatte schlechte Erfahrungen mit dem PR-System; nebenbei ist die vorgeschlagene Glühbirne nicht reflexiv;

Siebenunddreißig, die schreien, dass Glühbirnen nicht in das Basissystem gehören, dass Committer nicht das Recht haben, solche Dinge durchzuführen, ohne die Gemeinschaft zu konsultieren und WAS GEDENKT -CORE HIER ZU TUN!?

Zweihundert, die sich über die Farbe des Fahrradschuppens beschweren;

Drei, die darauf hinweisen, dass der Patch nicht mit style(9) übereinstimmt;

Siebzehn, die sich beschweren, dass die vorgeschlagene neue Glühbirne der GPL unterliegt;

Fünfhundertundsechsundachtzig, die sich in einen Streit über die vergleichbaren Vorteile der GPL, der BSD-Lizenz, der MIT-Lizenz, der NPL und der persönlichen Hygiene nichtgenannter FSF-Gründer verwickeln;

Sieben, die unterschiedliche Teile des Threads nach -chat und -advocacy weiterleiten;

Einer, der die vorgeschlagene Glühbirne einbaut, obwohl sie dunkler leuchtet, als die alte;

Zwei, die sie wieder ausbauen, und in einer wütenden Nachricht argumentieren, dass FreeBSD besser ganz im Dunkeln dasteht, als mit einer dämmerigen Glühbirne;

Sechsundvierzig, die sich lärmend wegen des Wiederausbaus der dämmerigen Glühbirne streiten und eine Erklärung von -core verlangen;

Elf, die eine kleinere Glühbirne beantragen, damit sie in ihr Tamagotchi passt, falls wir irgendwann beschließen, FreeBSD auf diese Plattform zu portieren;

Dreiundsiebzig, die sich über die SNR auf -hackers und -chat beschweren und aus Protest abmelden;

Dreizehn, die “unsubscribe”, “How do I unsubscribe?” oder “Please remove me from the list” gefolgt von der üblichen Fußzeile abschicken;

Einen, der eine funktionierende Glühbirne einbaut, während alle zu beschäftigt damit sind, mit jedem zu streiten, um es zu bemerken;

Einunddreißig, die herausstellen, dass die neue Glühbirne 0,364% heller leuchten würde, wenn sie mit TenDRA kompiliert werden würde (obwohl sie in einen Würfel umgeformt werden müsste) und dass FreeBSD deshalb nach TenDRA, anstatt nach GCC wechseln sollte;

Einen, der sich beschwert, dass bei der neuen Glühbirne die Verkleidung fehlt;

Neun (einschließlich der PR-Ersteller), die fragen “Was ist MFC?”

Siebenundfünfzig, die sich zwei Wochen, nachdem die Birne gewechselt worden ist, darüber beschweren, dass das Licht aus war.

Nik Clayton hat hinzugefügt:

Ich habe ziemlich hierüber gelacht.

Und dann dachte ich: "Halt, sollte in dieser Liste nicht irgendwo 'Einer, der es dokumentiert' sein?"

Und dann wurde ich erleuchtet :-)

Thomas Abthorpe sagt: “Keine, echte FreeBSD Hacker fürchten sich nicht vor der Dunkelheit!”

17.4. Was passiert mit den Daten, die nach /dev/null geschrieben werden?

Sie werden in einer speziellen Datensenke der CPU in Wärme umgewandelt, die dann über den Kühlkörper und den Lüfter abgeführt wird. Dies ist einer der Gründe für die Kühlung von CPUs; die Anwender gewöhnen sich an die schnelleren Prozessoren, gehen nicht mehr so sorgfältig mit Ihren Daten um und so landen immer mehr Daten in /dev/null, was zur Überhitzung der CPU führt. Wenn Sie /dev/null löschen (was die Datensenke ziemlich sicher abschaltet), wird Ihre CPU zwar nicht mehr so heiß, dafür wird Ihr System aber sehr schnell von den überzähligen Daten überladen und merkwürdige Effekte zeigen. Wenn Sie eine sehr schnell Netzwerkverbindung haben, können Sie Ihre CPU kühlen, indem sie Daten aus /dev/random lesen und in die Weite des Netzwerkes schicken; allerdings besteht hier die Gefahr der Überhitzung von Netzwerk und /. Außerdem dürfte Ihr ISP ziemlich wütend werden, da der größte Teil der Daten von seinen Geräten in Hitze umgewandelt werden wird; da ISPs aber über Klimaanlagen verfügen, sollte das kein großes Problem sein, solange Sie es nicht übertreiben.

Nachtrag Paul Robinson:

Es gibt andere Mittel und Wege. Wie jeder gute Systemadministrator weiss, gehört es zum guten Ton, einigen Daten zum Bildschirm zu senden, damit die Leuchtkäferchen, die das Bild anzeigen, glücklich sind. Die Leuchtkäferchen werden nach der Farbe Ihrer Hüte (Rot, Grün, oder Blau) unterschieden und sie verstecken bzw. zeigen sich (wobei man die Farbe ihrer Hüte erkennen kann) bei jeder Nahrungsaufnahme. Grafikkarten wandeln Daten in Leuchkäfer-Nahrung um und schicken sie dann zu den Leuchtkäfern - teure Karten erzeugen bessere Nahrung und sorgen so für besseres Verhalten der Leuchtkäfer. Diese brauchen allerdings einen konstanten Stimulus - darum gibt es Bildschirmschoner.

Darum lautet mein Vorschlag, die zufälligen Daten einfach zum Bildschirm zu schicken, damit sie von den Leuchtkäfern verzehrt werden. Dabei entsteht keine Hitze, die Leuchtkäfer bleiben glücklich und man wird seine überflüssigen Daten sehr schnell los, auch wenn der Bildschirm etwas merkwürdig aussieht.

Übrigens: Als Ex-Admin eines großen ISPs, der so seine Probleme mit der Kühlung seines Rechenzentrums hatte, kann ich nur davon abraten, überflüssige Daten einfach in das Netzwerk zu schicken. Die Heinzelmännchen, die die Pakete verteilen und versenden, regen sich darüber ganz furchtbar auf.

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