FreeBSD 5.0-RELEASE Errata

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Dieses Dokument enthält die Errata für FreeBSD 5.0-RELEASE, also wichtige Informationen, die kurz vor bzw. erst nach der Veröffentlichung bekannt wurden. Dazu gehören Ratschläge zur Sicherheit sowie Änderungen in der Software oder Dokumentation, welche die Stabilität und die Nutzung beeinträchtigen könnten. Sie sollten immer die aktuelle Version dieses Dokumentes lesen, bevor sie diese Version von FreeBSD installieren.

Diese Errata für FreeBSD 5.0-RELEASE werden bis zum Erscheinen von FreeBSD 5.1-RELEASE weiter aktualisiert werden.


1. Einleitung

Diese Errata enthalten ``brandheiße'' Informationen über FreeBSD 5.0-RELEASE. Bevor Sie diese Version installieren, sollten Sie auf jeden Fall dieses Dokument lesen, um über Probleme informiert zu werden, die erst nach der Veröffentlichung entdeckt (und vielleicht auch schon behoben) wurden.

Die zusammen mit der Veröffentlichung erschienene Version dieses Dokumentes (zum Beispiel die Version auf der CDROM) ist per Definition veraltet. Allerdings sind im Internet aktualisierte Versionen verfügbar, die die ``aktuellen Errata'' für diese Version sind. Diese Versionen sind bei http://www.FreeBSD.org/releases/ und allen aktuellen Mirrors dieser Webseite verfügbar.

Die Snapshots von FreeBSD 5-CURRENT (sowohl die der Quelltexte als auch die der ausführbaren Programme) enthalten ebenfalls die zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung aktuelle Version dieses Dokumentes.

Die Liste der FreeBSD CERT security advisories finden Sie bei http://www.FreeBSD.org/security/ oder ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/CERT/.


2. Sicherheitshinweise

Ein über das Netzwerk nutzbarer Fehler in CVS könnte dazu führen, daß ein Angreifer beliebige Programme auf dem CVS Server ausführen kann. Weitere Informationen finden Sie in FreeBSD-SA-03:01.

Durch Auswertung der Antwortzeiten von OpenSSL wäre es einem Angreifer mit sehr viel Rechenleistung möglich gewesen, unter bestimmten Umständen den Klartext der übermittelten Daten zu erhalten. Dieser Fehler wurde in FreeBSD 5.1-RELEASE durch die neue OpenSSL Version 0.9.7 behoben. Auf den für Sicherheitsprobleme unterstützten Entwicklungszweigen wurde der Fehler durch die neue OpenSSL Version 0.9.6i behoben. Weitere Informationen finden Sie in FreeBSD-SA-03:02

Es ist theoretisch möglich, daß ein Angreifer den geheimen Schlüssel ermittelt, der von der Erweiterung ``syncookies'' genutzt wird. Dadurch sinkt deren Effektivität beim Schutz vor TCP SYN Flood Denial-of-Service Angriffen. Hinweise, wie sie das Problem umgehen können und weitere Informationen finden Sie in FreeBSD-SA-03:03.

Durch diverse Puffer-Überläufe in den von sendmail genutzten Routinen zum Parsen des Headers war es einen Angreifer möglich, eine speziell konstruierte Nachricht an sendmail(8) zu senden und so beliebige Programme ausführen zu lassen. Diese Programme verfügten über die Rechte des Benutzers, unter dessen Kennung sendmail(8) lief, also typischerweise root. Weitere Informationen und Verweise auf Patches finden Sie in FreeBSD-SA-03:04 und FreeBSD-SA-03:07.

Durch einen Puffer-Überlauf im XDR Kodierer/Dekodierer war es einem Angreifer möglich, den Service zum Absturz zu bringen. Informationen, wie Sie den Fehler beheben, finden Sie in FreeBSD-SA-03:05.

OpenSSL enthält zwei Schwachstellen, die erst vor kurzer Zeit bekannt gemacht wurden. Informationen, wie Sie die Probleme umgehen können und weitere Informationen finden Sie in FreeBSD-SA-03:06.


3. Aktuelle Informationen

GEOM

Die auf geom(4) basierenden Routinen des Kernel zur Partitionierung erlauben es nicht, eine aktive Partition zu überschreiben. Mit anderen Worten, es ist in der Regel nicht möglich, den Bootsektor einer Festplatte mit disklabel -B zu aktualisieren, da die Partition a auch den Bereich enthält, in dem die Bootsektoren gespeichert sind. Um dieses Problem zu umgehen, sollten Sie von einer anderen Platte, einer CD oder der Fixit-Diskette booten.

dump(8)

Werden Festplatten und ähnliche Medien mit einer Blockgröße von mehr als 512 Byte benutzt (zum Beispiel mit geom(4) verschlüsselte Partitionen), behandelt dump(8) die größeren Sektoren nicht korrekt und kann daher das Dateisystem nicht dumpen. Eine Möglichkeit, das Problem zu umgehen, ist die Erzeugung einer ``rohen'' Kopie des gesamten Dateisystems, die dann als Eingabedatei für dump(8) dient. Es ist möglich, ein komplettes Dateisystem in einer normalen Datei zu speichern:

# dd if=/dev/ad0s1d.bde of=/junk/ad0.dd bs=1m
# dump 0f - /junk/ad0.dd | ...

Eine etwas einfachere Lösung ist, tar(1) oder cpio(1) zur Erzeugung des Backups zu verwende.

mly(4)

Es gibt Berichte, daß sich Systeme bei der Installation von FreeBSD 5.0 Snapshots auf RAIDs an mly(4)-kompatiblen Controller aufgehängt haben, obwohl die Systeme problemlos mit 4.7-RELEASE zusammenarbeiten. Dieser Fehler wurde in FreeBSD 5.1-RELEASE bereits behoben.

NETNCP/Unterstützung des Dateisystems

NETNCP und nwfs sind offenbar noch nicht an KSE angepaßt worden und funktionieren daher nicht. Dieser Fehler wurde in FreeBSD 5.1-RELEASE bereits behoben.

iir(4) Controller

Bei der Installation scheinen iir(4)-Controller korrekt erkannt zu werden, allerdings finden Sie keine der angeschlossenen Festplatten.

Timing-Probleme in truss(1)

Es scheint ein Timing-Problem beim Start des Debuggings mit truss(1) zu geben, durch das truss(1) manchmal nicht in der Lage ist, eine Verbindung zu einem Prozeß aufzubauen, bevor er gestartet wird. In diesem Fall meldet truss(1), daß es die procfs(5) Node für den zu debuggenden Prozeß nicht öffnen kann. Es scheint einen weiteren Fehler zu geben, durch den truss(1) sich aufhängt, wenn execve(2) den Wert ENOENT zurückgibt. Ein weiteres Timing-Problem führt dazu, daß truss(1) beim Start manchmal ``PIOCWAIT: Input/output error'' meldet. Es existieren zwar Korrekturen für diese Probleme, da diese aber zu sehr in die Routinen zur Ausführung von Prozessen eingreifen, werden sie erst nach dem Erscheinen von 5.0 ins System aufgenommen.

Partitionierung von Festplatten durch das Installationsprogramm

Es gibt einige Meldungen über Fehler bei der Partitionierung von Festplatten mit sysinstall(8). Eines der Probleme ist, daß sysinstall(8) den freien Platz auf einer Festplatten nicht neu berechnen kann, nachdem der Typ einer FDISK-Partition geändert wurde.

Veraltete Dokumentation

In einigen Fällen wurde die Dokumentation (wie zum Beispiel die FAQ und das Handbuch) nicht aktualisiert und geht nicht auf die Neuerungen in FreeBSD 5.0-RELEASE ein. Zum Beispiel fehlt noch Dokumentation zu gbde(8) und den neuen ``fast IPsec'' Routinen.

SMB Dateisystem

Ab und zu kommt beim Versuch, die Verbindung zu einem SMBFS Share zu trennen, die Meldung ``Device busy'', obwohl das Share nicht benutzt wird. Die einzige Lösung für dieses Problem ist, die Operation so lange zu wiederholen, bis die Verbindung getrennt wird. Dieser Fehler wurde in 5.1-RELEASE bereits behoben.

Der Versuch, die Trennung der Verbindung zu einem SMBFS Share mit umount -f zu erzwingen, kann zu einer Kernel Panic führen. Dieser Fehler wurde in 5.1-RELEASE bereits behoben.

fstat(2)

Wird fstat(2) auf einen Socket angewendet, für den bereits eine Verbindung besteht, sollte es die Anzahl der zum Lesen verfügbaren Zeichen in dem Feld st_size der Struktur struct stat zurückgeben. Leider wird bei TCP Sockets immer ein st_size von 0 gemeldet. Dieser Fehler wurde in 5.1-RELEASE bereits behoben.

Kernel Event Queues

Der zu kqueue(2) gehörende Filter EVFILT_READ meldet fälschlicherweise immer, daß an einem TCP Socket 0 Zeichen zum Lesen bereitstehen, auch wenn in Wirklichkeit Zeichen zum Lesen verfügbar sind. Die bei EVFILT_READ verfügbare Option NOTE_LOWAT arbeitet bei TCP Sockets ebenfalls fehlerhaft. Dieser Fehler wurde in 5.1-RELEASE bereits behoben.

POSIX Named Semaphores

Eine der Neuerungen in FreeBSD 5.0-RELEASE ist die Unterstützung für Named Semaphores nach POSIX. Die Routinen enthalten leider einen Fehler, durch den sich sem_open(3) falsch verhalten kann, wenn eine Semaphore von einem Prozeß mehrfach geöffnet wird und durch den sem_close(3) zum Absturz des Programms führen kann. Dieser Fehler wurde in 5.1-RELEASE bereits behoben.

Zugriffsrechte für /dev/tty

FreeBSD 5.0-RELEASE enthält einen kleinen Fehler im Bereich der Berechtigungen von /dev/tty. Dieser Fehler tritt auf, wenn sich ein Benutzer einloggt, der weder root noch Mitglied der Gruppe tty ist. Wechselt dieser Benutzer nun mit su(1) zu einer anderen Benutzerkennung, die ebenfalls weder root noch Mitglied der Gruppe tty ist, kann er ssh(1) nicht nutzen, da es /dev/tty nicht öffnen kann. Dieser Fehler wurde in 5.1-RELEASE bereits behoben.

growfs(8)

growfs(8) funktioniert auf vinum(4) Partitionen nicht mehr, da auf ihnen kein Disklabel mehr emuliert wird und growfs(8) das Disklabel analysieren will. Das Problem betrifft wahrscheinlich auch alle anderen Massenspeicher, für die geom(4) benutzt wird.

IPFW

ipfw(4) skipto Regeln funktionieren nicht, wenn gleichzeitig das Schlüsselwort log verwendet wird. Auch die uid funktionieren nicht richtig. Diese Fehler wurden in 5.1-RELEASE bereits behoben.

adduser(8) und Paßwörter

adduser(8) kann das Paßwort eines neu angelegten Benutzers nicht setzen, wenn dieses Sonderzeichen der Shell enthält. Dieser Fehler wurde in 5.1-RELEASE bereits behoben.

xl(4)

Der Treiber xl(4) enthält einen Fehler, der zu einem Absturz des Systems mit der Meldung ``kernel panic'' und anderen Problemen führen kann, wenn man versucht, ein Netzwerk-Interface zu konfigurieren. Dieser Fehler wurde in 5.1-RELEASE bereits behoben.

ISC DHCP

ISC DHCP steht jetzt in der Version 3.0.1rc11 zur Verfügung. Diese Aktualisierung erfolgte bereits in FreeBSD 5.0-RELEASE, wurde aber nicht in den Release Notes dokumentiert.

Kompatibilitätsprobleme bei amd(8)

Der nicht-blockierende Teil der RPC-Routinen in 5.0-RELEASE ist fehlerhaft. Einer der auffälligsten Effekte dieser Fehler ist, daß Anwender von amd(8) nicht in der Lage sind, Dateisysteme von einem 5.0-RELEASE Server zu mounten. Dieser Fehler wurde in 5.1-RELEASE bereits behoben.

nsswitch

Im Eintrag für nsswitch in den Release Notes wurde ein falscher Name für die bisher genutzte Konfigurationsdatei genannt. Die bisher genutzte Konfigurationsdatei ist /etc/host.conf.

Mailman

Die FreeBSD Mailinglisten werden jetzt mit Mailman und nicht mehr mit Majordomo verwaltet. Weitere Informationen finden sie auf der FreeBSD Mailman Info Page.


Diese Datei und andere Dokumente zu dieser Version sind bei ftp://ftp.FreeBSD.org/verfuegbar.

Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, lesen Sie erst die Dokumentation, bevor Sie sich an <de-bsd-questions@de.FreeBSD.org> wenden.

Alle Anwender von FreeBSD 5-CURRENT sollten sich in die Mailingliste <current@FreeBSD.org> eintragen.

Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, wenden Sie sich an <de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.